Paul Watzlawick

* 25. Juli 1921 in Villach, Österreich, † 31. März 2007 in Palo Alto, Kalifornien; Begründer des radikalen Konstruktivismus und der Kommunikationstheorie

Leben:
Paul Watzlawick war ein Kommunikationswissenschaftler, Psychotherapeut, Psychoanalytiker, Soziologe und Philosoph. Bekannt wurde er insbesondere durch seine Veröffentlichungen über den radikalen Konstruktivismus und zur Kommunikationstheorie. Als Professor für Psychotherapie an der Universität El Salvador lagen seine Forschungsschwerpunkte auf der systemischen Familientherapie und Kommunikationsprozessen. Die praktischen Erfahrungen, die seiner Arbeit zugrunde lagen, gewann er bei Beobachtung der Kommunikation schizophrener Patienten. Ab 1960 arbeitete Watzlawick am Mental Research Institute zusammen mit der Palo-Alto-Gruppe. Dort war er u.a. mit Gregory Bateson an der Entwicklung der Doppelbindungstheorie beteiligt. Paul Watzlawick leistete bedeutende Beiträge zum radikalen Konstruktivismus und zur Theoriebildung über Kommunikation. Er entwickelte eine Kommunikationstheorie, die auf fünf pragmatischen Axiomen aufbaut, die in jeder Situation mit kommunikativem Charakter gelten:

  1. „Man kann nicht nicht kommunizieren.“
  2. „Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt, wobei Letzterer den Ersteren bestimmt.“
  3. „Die Natur einer Beziehung ist durch die Interpunktionen der Kommunikationsabläufe seitens der Partner bedingt.“
  4. „Menschliche Kommunikation bedient sich digitaler und analoger Modalitäten.“
  5. „Zwischenmenschliche Kommunikationsabläufe sind entweder symmetrisch oder komplementär.“

Seine Ideen und Modelle beeinflussten die allgemeine Psychotherapie sowie die Familientherapie und haben wichtige Implikationen für jede Art von Beratung.

Coachingbezug:
Die Sichtweise des Konstruktivismus zeigt die Notwendigkeit, die jeweilige Wirklichkeitskonstruktion des Klienten in ihrer Unterschiedlichkeit zu der des Coaches zu würdigen und ihm bei der Veränderung problematischer Konstruktionen zu helfen, auf. Die Begriffe Wirklichkeitskonstruktion und Realitätenkellner (Coach) finden heute in zahlreichen Konzepten Verwendung und das Verständnis dafür ist ein wesentlicher Aspekt in einer Coaching Ausbildung beim vermitteln für Systemisches Coaching.

Wegbereiter:
Gregory Bateson

 

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